Negatives Verhalten ändern

Negatives Verhalten ändern – aber wie?

Anastasia Bestmann

15.05.2025

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Heute möchte ich mich auf ein Thema konzentrieren, das viele Menschen in meiner Praxis frustriert:

„Ich verstehe nicht, warum ich nicht einfach das Richtige tun kann – warum tue ich oft genau das Gegenteil?“

Diese Frage ist deshalb so wichtig, weil wir jedes Mal, wenn wir gegen unsere eigenen Vorsätze handeln, ein Stück Vertrauen in uns selbst verlieren. Langfristig kann das unser Selbstwertgefühl untergraben.

Warnung: Wenn du auf der Suche nach einer schnellen Anleitung zur Verhaltensänderung mit Tipps und Tricks bist, wirst du mit diesem Artikel vermutlich nicht glücklich. Denn hier geht es um eine ganzheitliche und langfristige Herangehensweise, die keine pauschalen Antworten liefert. Stattdessen steigen wir gleich tief ein – durch die Hintertür unserer Psyche.


1. Warum Verhalten nicht mit Druck verändert werden muss

Hinter dem Wunsch, ein bestimmtes Verhalten zu ändern, steckt häufig eine miese alte Gewohnheit: die Tendenz zur Selbstabwertung. Die Botschaft dahinter lautet:

„So wie ich bin, bin ich nicht gut genug – ich muss mich ändern.“

Doch dieser Ansatz führt selten zu einer nachhaltigen Veränderung. Statt sich selbst zu bekämpfen, wollen wir uns besser kennenlernen: Was passiert da eigentlich in mir? Warum wiederholt sich dieses Verhalten?


2. Negatives Verhalten zeigt innere Konflikte

Hinter negativen Verhaltensmustern steckt oft ein innerer Konflikt.

Beispiel: Du willst etwas tun – tust es aber nicht.
Du willst dich zurückhalten – reagierst aber heftig.

Bestimmte Trigger-Situationen bringen die Kluft zwischen Denken und Handeln zum Vorschein. Solche negativen Verhaltensmuster entstehen oft, weil gegensätzliche Meinungen in dir noch nicht versöhnt sind.
Genau da wohnt deine Selbstlüge.


3. Beispiel aus der Praxis: Sport

Eine Klientin wollte regelmäßig Sport machen. Sie hatte eine Mitgliedschaft im Fitnesscenter, ging aber selten. Im Gespräch zeigte sich: Gruppenkurse langweilten sie. Früher spielte sie Volleyball – ein Mannschaftssport mit Teamgeist.

Kein Wunder (!!!), dass sie sich zwingen muss ins Fitnesscenter zu gehen. Der innere Widerstand ist eine Reaktion auf das Fehlen von Freude, Wettkampf und sozialer Interaktion. Der neue Vorsatz passt nicht zu ihren Werten.


4. Typische Beispiele negativer Verhaltensmuster

  • Essen ohne Hunger

  • Sozialer Rückzug oder Drang, im Mittelpunkt zu stehen

  • Impulsive Reaktionen, Streitlust

  • Unpünktlichkeit

  • Ungeplante Käufe

  • Kontrollverhalten gegenüber Freundin oder Partnerin

  • Langes Verweilen am Handy

  • Agressionsverhalten

Oft steckt hinter solchen Reaktionen eine schlechte Angewohnheit, die Ausdruck eines ungelösten inneren Konflikts ist. Ein bestimmtes Verhalten wird ausgeführt, obwohl ein Teil von einem selbst es nicht möchte. Oder etwas wird unterlassen, obwohl der Wunsch danach stark ist.


5. Warum Disziplin allein nicht hilft

Die Aussage „Ich will mich ändern, schaffe es aber nicht“ verweist auf einen inneren Widerstand. Ein Teil von mir will sich nicht verändern. Und dieser Teil wird häufig gemieden oder verurteilt, statt einbezogen zu werden.

Maßnahmen wie Reminder, externe Belohnung, Aufbau von Routine oder externer Motivation wirken meist nur kurzfristig. Eine nachhaltige Veränderung bedeutet eine ehrliche Auseinandersetzung mit inneren Werten und innigen Wünschen.

Was gefällt mir wirklich? Entspricht dieses Verhalten meinem Wesen? Welche Werte werden durch dieses Verhalten verletzt?


6. Verhaltensmuster erkennen und durchbrechen

Auch wenn du den inneren Konflikt erkannt hast, kann es dauern, alte Verhaltensmuster zu verändern. Doch es ist möglich, wenn du offen bist für Folgendes:

  • Ich nehme mein Verhalten in bestimmten Situationen bewusst wahr.

  • Ich erkenne die negativen Auswirkungen, ohne sie sofort zu bewerten oder mich dafür zu verurteilen.

  • Ich sehe ähnliche Muster auch bei anderen Menschen und beginne, Zusammenhänge zu verstehen.

  • Ich begreife meine alten Verhaltensmuster als Teil meiner Geschichte – nicht als Schwäche, sondern als Ausdruck früherer Strategien.

Das Ziel ist nicht, sofort das gewünschte Verhalten umzusetzen. Sondern erstmal mit Mitgefühl zu beobachten, wie das alte Muster mich beeinflusst.


7. Ehrlichkeit im Alltag etablieren

Bleiben wir bei unserem Beispiel: Bei einem Fitnesscenter-Besuch hat sich nun die Klientin ehrlich hinterfragt, wie sich der Kurs anfühlt.

Macht das wirklich Freude? Oder wäre ich lieber woanders?

Solche ehrlichen Momente helfen mir, Gewohnheiten zu verändern und in den Alltag zu integrieren. Die Psyche arbeitet für uns – nicht gegen uns. Negative Gedanken und negative Gefühle sind Hinweise auf innere Bedürfnisse, die meine Aufmerksamkeit dringend brauchen (wie eine offene Wunde).


8. Konkrete Schritte zur nachhaltigen Veränderung

Wer eine bestimmte Verhaltensweise verändern möchte, kann folgende Schritte nutzen:

  1. Das störende Verhalten benennen.

  2. Eine oder zwei bestimmte Trigger-Situationen identifizieren, in denen es auftrat.

  3. Die negativen Konsequenzen erkennen.

  4. Die verletzten inneren Werte benennen.

  5. Eine klare Vorstellung vom gewünschten Verhalten entwickeln.

  6. Überlegen, wie sich dieses Verhalten in den Alltag integrieren lässt.

Ob es darum geht, mit dem Rauchen aufzuhören, emotionale Abhängigkeit zu lösen oder alte Gewohnheiten zu durchbrechen – nachhaltige Veränderung beginnt mit Bewusstheit. Es geht darum, ein bestimmtes Verhalten nicht mit Zwang, sondern mit Verständnis für deine konkreten Bedürfnisse zu verändern. Nicht mit Disziplin, sondern mit Verständnis für dich selbst.

Es geht nicht um Selbstoptimierung, sondern um Selbstehrlichkeit.


9. Der ehrliche Blick von außen

Eine Selbstlüge bei sich zu erkennen, fällt oft schwer – besonders dann, wenn das alte Verhaltensmuster gut getarnt ist. Manchmal hilft es, einen inneren Konflikt aufzuschreiben und später mit frischem Blick erneut zu lesen. Oder mit einer Freund*in zu sprechen, die ehrlich und wohlwollend spiegelt – auch wenn es weh tut.

Wer sich schon länger im Kreis dreht und das Gefühl hat, immer wieder an der gleichen Stelle zu scheitern, kann sich Unterstützung holen. In einem kostenfreien Erstgespräch schauen wir gemeinsam auf das, was sich hartnäckig hält – und warum.

Hier kannst du einen Termin vereinbaren – ich freue mich, dich kennenzulernen.


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Mein Lieblingsbuch über persönliche Veränderung heißt Die Steckfliege von Ethel Lilian Voynich.

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© Anastasia Bestmann 2025

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