Wie wirkt existenzielle Psychotherapie?

Anastasia Bestmann

24.07.2025

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Was bedeutet existenzielle Psychotherapie?

Stell dir vor, eine junge Mutter steht nachts am Fenster, das Baby im Arm. Sie fragt sich:

„Ist das jetzt mein Leben?“

Da ist Liebe, aber auch Erschöpfung, Angst, Sehnsucht.

Existenzielle Psychotherapie bietet Raum für solche inneren Fragen, erlaubt die Gleichzeitigkeit widersprüchlicher Gefühle und begleitet auf der Suche nach den persönlichen Antworten. Ausführlicher über die Grundidee der existenziellen Therapie erfährst du hier: Essay "Was ist die Existenzielle Psychotherapie"


Bei welchen Themen hilft existenzielle Psychotherapie?

Existenzielle Psychotherapie richtet sich an Menschen in Umbruchphasen – in akuten Krisen ebenso wie in längeren inneren Prozessen der Orientierung, Klärung oder Selbstfindung. Sie ist nicht an Diagnosen gebunden, sondern an die Bereitschaft, sich selbst tiefer zu begegnen.

Akute Krisen

Hier geht es um Ereignisse, die das Leben aus dem Gleichgewicht bringen – oft plötzlich, manchmal schleichend, aber immer spürbar.

  • Trennung

  • Scheidung

  • Einsamkeit

  • Jobverlust, Kündigung, beruflicher Bruch

  • Konflikte zwischen Eltern und Kindern

  • Geburt oder Tod

  • Verlusterfahrungen (Beziehung, Gesundheit, Heimat etc.)

  • Krankheit oder Unfall

  • Umzug, Auswanderung

Identitätsfragen

Manchmal ist die Krise nicht laut, sondern leise – eine innere Unruhe oder Unsicherheit, wer man ist und was man eigentlich will.

  • Minderwertigkeitsgefühle

  • Perfektionismus, überhöhte Ansprüche an sich selbst

  • Belastende Kindheit, frühe Erfahrungen, Trauma

  • Orientierungslosigkeit: Wer bin ich? Was passt zu mir? Was will ich?

  • Fragen zur Lebensgestaltung: Kinder? Partnerschaft? Beruf? Wohnort?

  • Innere Zerrissenheit oder das Gefühl, sich selbst nicht zu verstehen

Emotionale Belastungen

Viele Menschen kommen mit psychischen oder körpernahen Symptomen, für die Ärzt:innen keine körperliche Ursache finden – aber Hinweise auf tiefere Prozesse geben.

  • Ängste, Panikattacken

  • Depression, Erschöpfung, Burnout

  • Traumafolgen

  • Wut, Aggression, Reizbarkeit

  • Innere Leere, Gefühlslosigkeit

  • Unruhe, Schlafstörungen, Albträume

  • Schuldgefühle, Scham, Selbstverurteilung

  • Emotionale Schwankungen, Weinen, Überforderung

Existenzielle Psychotherapie bietet Raum, diese Erfahrungen ernst zu nehmen – nicht als Störung, sondern als Ausdruck. Nicht mit der Anwendung äußerer Techniken, sondern mit der inneren Haltung, gemeinsam hinzusehen und neue Wege zu ermöglichen.

wie wirkt die existenzielle Psychotherapie

Wie läuft eine Therapiesitzung ab?

Wie läuft eine Therapiesitzung ab?

Bei der existenziellen Psychotherapie handelt es sich um eine Gesprächstherapie. Du bringst mit, was dich gerade bewegt. Wir sprechen über das aktuelle Problem und konkretisieren es anhand deiner Beispiele aus dem Alltag. Die Methode hinter der Gesprächstechnik nennt sich Phänomenologie.

Ich begegne dir nicht als Expert:in, sondern in erster Linie als Mensch. Authentische Begegnung bedeutet: Ich bin als Therapeutin nicht hinter einer Fassade. Ich zeige mich – nicht privat, aber menschlich. Und du darfst das auch. Es ist ein Raum, in dem beide echt sein dürfen.

Die Fragen zielen darauf ab, dass du dir selbst begegnest und die eigene Wahrheit herausfindest – und die Selbstlügen, die du dir erzählst, erkennst und entwirrst. Ein großes Augenmerk liegt auf den Themen abhängiges Verhalten, emotionale Abhängigkeit und Co-Abhängigkeit in Beziehungen.

Zentrale Fragen in der Therapie:
  • Wann belüge ich mich selbst, weil ich die Situation, wie sie ist, nicht ertrage?

  • Wie verzerre ich die Realität, um den Schmerz nicht spüren zu müssen?

  • Welche Kosten nehme ich in Kauf, weil ich meine Verantwortung übersehe?

  • Wie lasse ich mich auf Manipulationen anderer ein?

  • Wann erpresse ich andere, ohne es zu merken?

  • Wie kommt es dazu, dass ich in abhängiges Verhalten flüchte (Arbeit, Serien, Essen, Shoppen, Putzen)?

  • Welche Bedeutung messe ich bestimmten Ereignissen in meinem Leben bei?

  • Welche Konsequenzen hat das für meinen Alltag?


Wie finde ich eine:n gute:n existenzielle:n Therapeut:in?

Worauf sollte man beim Erstgespräch achten?

Wenn du nach einer Therapie mit humanistisch-existenziellem Ansatz suchst, wirst du einem Menschenbild begegnen, das den Menschen als grundsätzlich wachstumsfähig, frei und auf Sinnsuche begriffen sieht – mit einem inneren Potenzial zur Selbstverwirklichung und dem Vertrauen in Selbstheilungskräfte. Höre daher auf dein Gefühl beim Erstkontakt:

  • Fühlst du dich gesehen? Gehört?

  • Nicht analysiert, sondern verstanden?

  • Ist da echte Neugier auf dein Erleben?

  • Hast du Raum zu sprechen?

  • Wird dir nichts „wegtherapiert“?

Ein:e gute:r existenzielle:r Therapeut:in gibt dir das Gefühl:
Ich darf so sein, wie ich gerade bin.
Ausführlicher darüber, wie du passende Psychotherapeut:innen findest, erfährst du in meinem Essay Welche Psychotherapie passt zu mir?

Was kostet existenzielle Psychotherapie?

Da viele existenziell arbeitende Therapeut:innen in privater Praxis arbeiten, sind die Kosten oft selbst zu tragen. Die Preise liegen zwischen 80 und 120 Euro pro Sitzung. Private Krankenkassen oder Zusatzversicherungen erstatten manchmal die Kosten, wenn es sich um eine:n Heilpraktiker:in für Psychotherapie handelt. Gesetzliche Kassen übernehmen die Kosten nicht.

Für wen eignet sich existenzielle Psychotherapie?

Existenzielle Psychotherapie richtet sich an Menschen, die bereit sind, unter die Oberfläche der vorhandenen Symptome zu schauen. Wer sich nach tieferem Verständnis seiner selbst sehnt, das eigene Erleben in seiner Ganzheit begreifen will, findet hier Raum.

Nicht jede:r sucht diese Art von Tiefe. Diese Form der Therapie eignet sich weniger für diejenigen, die methodische Schritt-für-Schritt-Anleitungen erwarten – dafür kann eine Verhaltenstherapie passender sein. Der existenzielle Therapieansatz fördert eher das kritische Denken und motiviert eigene Antworten in Bezug auf das Leben zu finden:

  • Wie will ich es gestalten?

  • Welche Schritte bin ich bereit zu gehen?

  • Wie sieht meine persönliche Schritt-für-Schritt-Anleitung aus?

  • Wie viel Lebensenergie bin ich bereit zu investieren – und in was?

Existenzielle Psychotherapie ist kein Rezept – sie ist eine Einladung, das eigene Leben bewusst zu betrachten, mit all seinen Widersprüchen, Einschränkungen und Möglichkeiten.

Mehr über die Autorin:
Anastasia Bestmann führt eine private Praxis für Existenzielle Psychotherapie. Ihre Essays zu existenziellen Themen sowie dieverse Patientenfälle findest du hier.

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